Wenn ich auf meine Füße blicke, denke ich mir oft, was das
für eigentümliche Gebilde sind. Sie sind dafür gemacht mich in Balance zu
halten, sowohl im Stehen, als auch im Gehen. Wofür wir die Zehen brauchen ist
mir dabei immer noch nicht ganz klargeworden, denn meine Zehen sind so klein,
dass jede Japanerin vor Neid erblassen würde.
Vielleicht sind unsere Zehen aber auch die letzten Relikte
unserer Wurzeln, die statt in die Erde, naseweis nach vorne wachsen.
Wenn ich mir meine Zehen anschaue, würden sich diese gerne
in die Erde bohren und mich zum Stillstand zwingen.
Genau genommen – wenn ich mir die vielen Menschen anschaue –
sitzen die meisten auf Stühlen und ihre Füße verlieren an Bedeutung. Erhalten
sie keine Aufgabe, verknöchern sie. Ein unterdessen weit verbreitetes Phänomen.
Man kann diese Menschen als entwurzelt bezeichnen.
Kennt man sich mit der Lehre der Chakren aus – ein völlig
verklärender Begriff im Westen - braucht
man sich nur die Energiefelder oberhalb der Brust anschauen: Hals, Kopf, Stirn.
Da tobt regelrecht der Bär.
Wir sind voll von Gedanken – von morgens bis abends. Gehen
uns die Gedanken aus, dann sorgen wir für Nachschub, jeder auf seine Weise. Es
können Bücher sein, es kann die Glotze sein, es kann der Nachbar sein oder aber
auch ein Reiter.
Unsere Gedanken kreiseln um uns und um unser Wissen.
Es tut mir leid, wenn ich jetzt an dieser Stelle einige
provozierende Statements von mir gebe. Sie sind aber notwendig, damit ihr mit
euch selbst eine grundlegende Erfahrung macht, die weit über das Wissen
hinausgeht.
Wir be-urteilen Situationen, wir be-urteilen Menschen, wir
be-urteilen unsere Umgebung. Und damit wir mit diesen vielen unnützen
Informationen zurechtkommen, bewerten wir sie und packen sie in das
entsprechende Kästchen, welches wir bei Bedarf sofort zur Hand haben.
Wir wissen so unglaublich viel und sind so arm an Erfahrung.
Wir werden beherrscht vom Wissen, von den Errungenschaften der westlichen Welt.
Dieses Wissen ist wie ein schlechter Virus. Er hält uns davon ab Dinge zu
erfahren. Er sorgt dafür, dass wir uns in die Ahnungslosigkeit begeben und
Dinge nachplappern, die wir gehört haben, die wir gelesen haben oder gesehen.
Fühlen wir etwas dabei? Wenn wir unser Wissen verkünden? Was
fühlen wir aber, wenn wir von Erfahrung sprechen……na???? Wird es jetzt warm im
Gehirnkasten?
Mir begegnen immer und immer wieder Menschen, die mich mit
einem Haufen gesprochenem Müll zuschütten, der nicht nur keinen Nährwert hat,
sondern unsinnigerweise den Raum füllt. Oft würde ich den Betroffenen gerne
sagen, sie mögen sich mal ganz still verhalten und die Schwingungen des Raums
fühlen, dann müssten sie nicht so viel plappern.
Unterdessen macht diese Spezies einen ganz großen Bogen um
mich, was ich eigentlich sehr schade finde….oh….da fällt mir doch ein Beispiel
ein….sehr nett!
Ich hülle jetzt dieses ahnungslose Menschlein in ganz viel
Liebe. Denn das was ich nun erzähle ist keineswegs böse oder wertend gemeint.
Es veranschaulicht lediglich, was ich ausdrücken will.
Gestern war die Eröffnung von Bernd Kolbs „Brahman“. Da ich
seine erste Ausstellung besucht hatte, wusste ich was mich erwartete. Und da
ich es wusste, überlegte ich, wie ich dieser Begegnung respektvoll gegenüber
treten könnte…nein, ich meine jetzt nicht Bernd – einer der liebevollsten
Menschen, die ich kenne – sondern der Energie, der ich gegenübertreten würde.
Ich zog meinen schönsten Sari an und ehrte auf diese Weise
meine indischen Wurzeln. Bestimmt hatten so einige eine Erscheinung, was aber
nichts mit mir zu tun hatte, denn ich war ganz bei mir.
Im Laufe des Abends stand ich dann alleine an einem
Stehtisch und sog alles in mich ein, was an Energie so um mich herumschwirrte,
als sich mir eine Dame mittleren Alters näherte, sich zu mir gesellte, mich auf
meinen Sari ansprach und gleich munter darauf losplapperte, wie toll das
aussähe und sie auch überlegt hatte einen Sari anzuziehen, aber das dann doch
abgelehnt hat, weil sie es..…
......ja, was jetzt???
Zunächst bemerkte ich, dass es gar nicht um Inhalte ging,
sondern um die Wirkung, die man im Außen mit solch einem Auftritt erzielen
kann. Zunächst habe ich das gar nicht verstanden, was sie mir da erzählte….und
sie mich wohl auch nicht.
Es war ihr wohl ein großes Bedürfnis von ihren indischen
Wurzeln zu erzählen und plapperte wieder darauf los…ich erkannte ihre indischen
Wurzeln aber nicht, bis sie zugab, dass sie sich als "Inderin" fühle und schon
ging es wieder los...Indien...Hindus...Elefanten...Dasha……es folgte ein Durcheinander von Wissen und Halbwissen.
Ich schaute ihr tief in die Augen in der Hoffnung, sie würde
bald ihre Klappe halten. Was sie dann auch tat!
Mich hätte viel mehr interessiert, wer sie wirklich war, wie
sie sich fühlte, welche Aufgaben sie in ihrem Leben zu bewältigen hatte…..eben
Tiefgang!
Wenn wir uns öffnen, beginnen wir zu erfahren. Wir erfahren
dabei nicht nur, dass auf einem Spaziergang durch den Wald die Bäume
unterschiedlich aussehen. Sie riechen unterschiedlich, sie bewegen sich
unterschiedlich, sie senden unterschiedliche Energie aus und sie kommunizieren
unterschiedlich. Mit jedem Gang in den Wald dringen wir tiefer in die Erfahrung
ein und beginnen auch immer mehr zu fühlen.
Wenn ich jetzt das Waldbeispiel auf Reiter übertrage….hm,
erkennen sich vielleicht ganz viele wieder.
Zunächst entdeckt man, dass Pferde unterschiedlich aussehen.
Dann entdeckt man ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten, dann versucht man
mit ihnen in Kontakt zu treten. Manch einer bemerkt auch, dass sie unterschiedlich riechen und sie nehmen uns unterschiedlich wahr. Bis sich dann die beiden Energien verschmelzen können,
vergehen ein paar Jahre, was allerdings nur am Reiter liegt.
So ist das mit Allem!!! Es geht um Schwingung und es geht um
Energie. Unser Körper kommuniziert über Schwingung und Energie. Wenn wir die
Klappe halten, können wir sie spüren.
Je mehr wir spüren lernen, desto sicherer werden wir. Unsere
Wahrnehmung erweitert sich in grenzenlosem Ausmaß.
Solange wir uns jedoch mit Wissen vollstopfen, das gar nicht
zu unseren Erfahrungen gehört, werden wir das Fühlen nicht lernen, werden uns
Angststörungen, Schlaflosigkeit, sowie chronische Erkrankungen plagen.
Ach ja, Fühlen und Gefühle sind zweipaar Stiefel. das Fühlen ist nach Innen gekehrt, Gefühle schwappen immer/meist nach Außen. Fühlen ist ein Empfangen ohne Wertung. Gefühle sind Emotionen behaftet mit einer Wertung, die sich in der Regel Luft machen. Ein großer Unterschied.
Ach ja, Fühlen und Gefühle sind zweipaar Stiefel. das Fühlen ist nach Innen gekehrt, Gefühle schwappen immer/meist nach Außen. Fühlen ist ein Empfangen ohne Wertung. Gefühle sind Emotionen behaftet mit einer Wertung, die sich in der Regel Luft machen. Ein großer Unterschied.
Wir werden in Zukunft wieder unsere Füße in die Erde stecken
müssen, um zu erfahren, dass wir ein Teil eines großen Ganzen sind. Zeigen wir
keine Bereitschaft wird uns die Natur bezwingen und das Universum wird uns auf
den Kopf fallen.
Wir haben in nur wenigen Jahren, wenn wir es mit dem
Wachstum der Natur vergleichen – geschafft unseren Erdball zuzumüllen und ihn
zu vergiften. Wir haben mit einer unglaublichen Respektlosigkeit diesen Planeten und seine Bewohner
ausgebeutet.
Wenn ich das jetzt einmal mit einem Tumor vergleiche, graben
wir uns momentan das Wasser selbst ab und sind dabei uns selbst zu vernichten.
Wer fühlen lernt wird diese Energie erfahren und er wird
handeln. Denn Erfahren bedeutet ein tiefes Bewusstsein darüber zu entwickeln, ein Teil eines
Ganzen zu sein. Sind wir in der Lage diese Schwingungen aufzunehmen, werden wir
auch in der Lage sein zu verändern. Jeder einzelne von uns kann dazu beitragen. Wenn wir die Dinge erfahren, hören wir auf sie zu beurteilen ;-))
Ich bin nur ein kleines Lichtlein, das versucht sein Licht
weiterzugeben und ich freue mich über jeden, der in tiefer Verbundenheit bereitwillig seine Hände
öffnet, um es weiterzureichen…..
In diesem Sinne, habt ein schönes Pfingstwochenende, geht in den Wald und beginnt zu fühlen.
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