Substantia Nigra

Ich sitze hier in meinem Arbeitszimmer zwischen Lehrbüchern, der klassischen Schulmedizin, TCM, Prospekten von Pferdesportversendern, Equidenpässe, Terminkalendern und Flugtickets.....

Flugtickets....ich mache mir Gedanken über Menschen und Flugtickets, und versuche jetzt mal den Bogen zu schlagen zwischen der Substantia Nigra und Flugtickets.

Je mehr man über den Menschen lernt, nicht nur im Gegenüber, sondern auch durch was und wie er gelenkt wird, stolpert man ständig über die Substantia Nigra - unserer Neuronenschaltzentrale.

Die Substantia Nigra liegt im tiefsten Inneren unseres Gehirns, im Mesencephalon dorsal. Sie bekam ihren Namen aufgrund ihrer Farbe und ihrer Konsistenz, des "Schwarzen Serums". Ihr direkter Nachbar steuert die Hormone und somit unsere Gefühle.

Gefühle und Motorik liegen nicht einmal einen fingerbreit voneinander entfernt. Ich gehe zu einem spätern Zeitpunkt noch einmal darauf ein.

Es gibt zwei Bereiche in der SN, wobei der eine Bereich etwas rötlicher erscheint, als dieser tiefschwarze Fleck in unserem Gehirn. Das Rot kommt vom hohen Eisenkonzentrat. Wir benötigen viel Eisen, für die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren.

...ohne Eisen, kein Sauerstoff in unseren Zellen, ohne Sauerstoff, kein Leben.

Unser kleiner Liebling, der tief und dunkel, wie ein schwarzer See,  im Zentrum unseres Gehirn verborgen liegt, ist für die Planung und den Beginn einer Bewegung zuständig. Den Befehl bekommt sie von ihrem Nachbar, der die Emotionen steuert. Die SN kontrolliert unsere gesamte Motorik, jeden einzelnen Muskel. Angestachelt vom Zentrum der Hormone (Emotionen), eine Rasiermesserklinge entfernt. Unser Hormonzentrum arbeitet langsam. Langsamer, als die motorischen Gebiete. Hormonelle Veränderungen, gleichzusetzen mit emotionalen Veränderungen passieren so langsam, dass wir sie im Alltag gar nicht bemerken.

Fällt sie aus - die SN, entsteht eine Überfunktion der Neuronen. Es entsteht eine Explosion in unserm Gehirn, vergleichbar einem atomaren Supergau, alles spielt verrückt. Läßt sie sich vom Nachbarn dominieren, tun wir wunderliche Dinge.

Zurück zum neuralen Supergau im Gehirn.

Es begegnet einem oft im Kleinen. Ich nenne das mal jetzt Schluckauf des Gehirns, wenn die kleinen negativ geladenen Gasbläßchen aufsteigen und dann auch platzen.

Sie platzen nicht einfach so. Dazu benötigt es schon eine Nadel. Die Nadel sind wir, ich, du, die anderen, der Baum, das Eichhörnchen, der Nachbar, etc.....

hm...!!!!

Ich habe es tausendfach erlebt, wie Menschen plötzlich ganz irrational gehandelt haben.

Was in den letzten Tagen passiert ist, überrascht mich nicht. Es ist schließlich die letzte Konsequenz eines Wahnsinns, der sich schon längst als Keim unserer Gedanken in vielen Köpfen der Bevölkerung breit gemacht hat.

In Klein.... überall erkennbar....

Nun - nach dem Geschehen, kommt das ganz große Kino, indem noch mehr Emotionen produziert werden. Die Frage wird gestellt, ob es schlimmer ist, wenn die Maschine versagt oder schlimmer ist, wenn der Mensch mit Vorsatz handelt....ach, ja....Vorsatz!!!

Ist das was geschehen ist nicht ein Energiefeld all unserer Gedanken, das sich da Luft gemacht hat?
Wäre doch interessant zu klären...in der Theorie der Schwarmintelligenz, schon lange ein Thema.

Die Wissenschaft kann nicht zugeben, dass unsere Matrix noch gar nicht erforscht ist. Sie können ganz viel, doch das können sie nicht.

Wer will, kann das mal googeln.

Jeder Gedanke zählt, sowohl die guten, als auch die schlechten. Ich freue mich schon wieder auf diejenigen, die mir erklären, dass es nichts Gutes und nichts Schlechtes gibt, sozusagen Cafelatte ohne Zucker.

Das Leben zeigt es uns. Und was machen wir daraus......der andere wars!!!

Ich schlage jetzt mal einen Bogen in den Alltag....

...unser Reitbetrieb.

Wie viele wissen, hat sich sehr viel geändert. Bei unseren neuen Mitarbeitern war mir wichtig, dass sie eine gesunde Wahrnehmung besitzen, gut verwurzelt sind, wenig Hang zur Dramatik haben und ein erfülltes Leben besitzen. Das sind Menschen, die ihr Herz für andere öffnen können. Anders kann das gar nicht funktionieren....kann Leben nicht funktionieren.

Letztens sagte eine meiner Trainerinnen zu mir zum Thema Reitbahnregeln:" Es haben nur diejenigen ein Thema damit, die nicht reiten können." Sie meinte damit den Spiegel, den ein Anfänger so schön vor das Gesicht des anderen hält.

Regeln sind wichtig. Regeln dienen unserer eigenen Sicherheit. Pferde scheren Regeln einen Dreck, was für einen Anfänger ein großes Problem darstellt und ihm zum Verhängnis wird, wenn andere nicht achtsam und behutsam damit umgehen (ein Grund, warum wir keine Kinder mehr unterrichten. Wir können für ihre Sicherheit nicht garantieren. Nicht weil wir so wilde Pferde haben...den Rest könnt ihr euch denken)

Ganz viele, wenn nicht alle denken jetzt: "Oh, nee...schon wieder dieses Thema:" Fragt mich mal. Seit 20 Jahren werde ich immer wieder mit den Themen anderer konfrontiert, die nicht meine sind. Trotzdem bringe ich keinen um, auch nicht in Gedanken.

Was ist das? Was den anderen so in Rage bringt, dass er ausfallend wird und seinen negativen Emotionen auf irrsinnigste Weise freien Lauf lässt???

Mag sein, dass im Alltag die Auswüchse hysterischen Handelns keine dramatischen Folgen haben. Dennoch wirken sie verletzend, sowohl auf der körperlichen, als auch auf der seelischen Ebene. Ein Teil des anderen stirbt dabei einfach ab. Sei es Freude, sei es Hoffnung, sei es eine gute Tat, etc.

Ich habe nun eine Diskussion verfolgt, warum es für den Menschen so schrecklicher ist, wenn eine Person mutwillig in etwas verstrickt ist, was anderen schadet und weniger eine defekte Maschine. Es ist die Hoffnung an den Glauben des Menschen, an das Gute im Menschen.

Warum suchen wir dann immer noch das Gute im anderen und beschränken uns nicht auf das Gute in uns?

Ich hoffe, dass Menschen wieder etwas klarer im Kopf werden, sich ihrer Verantwortung bewußt werden, die sie gegenüber ihrer Mitmenschen haben, sie in den Arm nehmen und ihnen mit Liebe begegnen können, und aufhören Liebe nur selbst zu konsumieren, das wird auf Dauer zu einer falschen Prägung unserer Gefühle und unseres Gehirns.

Das was geschehen ist, macht einen nur traurig....



Das Buch mit den vier Seiten

Nun habe ich noch etwas Zeit, bis mein Flieger geht und habe mir etwas zu meinem mysteriösen Buch überlegt, das ich schreiben würde, wenn ich es täte...Konjunktiv eben :-)))

Warum ich es nicht tu, liegt einfach daran, dass das Buch nur 4 Seiten hätte, wobei ich mich zu den letzten zwei Seiten wirklich zwingen müsste.

Der Inhalt bestünde nur aus dem richtigen Reiten. Was machen meine Hände, meine Beine, mein Gewicht....fertig!!!

Die Kommunikation gerät deswegen so durcheinander, nicht, weil der Reiter zu wenig macht, sondern weil er zu viel macht und auch zu viel und zu schnell will zum falschen Zeitpunkt. Das ist in erster Linie das Problem, was das "Reiten lernen" so mühselig macht. Werden wir älter, fehlen uns schon ein paar Zellen, die wir im Fall der gesamten Koordination dringend bräuchten.

Manche haben wiederum zu viele Zellen...zu viele Gehirnzellen oder auch zu viele Körperzellen, alles eine Art von Ungleichgewicht.

Warum dauert es so lange, bis wir es können und warum dauert das "Westernreiten lernen" doppelt so lang, wie anderes reiten?

Zu Letzterem...weil wir uns verspannen zu den falschen Momenten und unsere Körpersprache der eines Brettes gleicht. Haben wir es dann endlich geschafft, gleichmäßig und entspannt zu atmen, kommt es zu den Übergängen und wir müssen plötzlich eine gewollte, kurzfristige Spannung aufbauen.

Ich vergleiche den Reiter und sein Pferd immer gerne mit Pfeil und Bogen...Spannung wird aufgebaut und dann wieder losgelassen....atmen nicht vergessen....

Menschen, die in ihrem Leben nicht die Mitte gefunden haben, tun sich ganz schwer mit der Reiterei, ihnen mangelt es an innerem Gleichgewicht, welches sie wie ein inneres Pendel austarieren könnten und dabei ein äußeres Gleichgewicht entstehen würde.

Dieses Gleichgewicht ist Voraussetzung, dass die Reiterei überhaupt funktionieren kann.

Das nächste Thema ist das Verstehen des Pferdes. Wir interpretieren viel zu viel in die Reaktionen der Pferde hinein...der hat keinen Bock mehr....wenn ich das durchlasse, tanzt er mir auf der Nase herum...auf Ewig!!!!

Vielleicht sind wir doch die Nachtragenden. Ein Pferd hat bis zum nächsten Mal vergessen, warum wir uns so abgemüht haben. Wir arbeiten bei einem Pferd immer gegen seine Natur. Eigentlich will es nur besinnlich fressen - 16 Stunden am Tag, 12x am Tag abäppeln, ein Schläfchen halten und wenn es etwas Interessantes zum Glotzen gibt - neugierig den Hals strecken.

Vom Pferd kann man ein Leben lang etwas lernen.

Die Technik, wie ich ein Pferd dazu bringe, das zu tun, was ich will, ist in soviel Sätzen erklärt, wie es Hilfen gibt.

Vielleicht liegt die Schönheit des "Älter werdens" darin, dass man sich und anderen nichts mehr beweisen muss.

Hat man das geschafft, ist man dem Pferd näher als man denkt....;-)))

Schöne neue Stallwelt

Wer auf FB aktiv ist, kennt das letzte von mir gepostete Foto, welches ganz kurz Erinnerungen in mir geweckt hat, die gerade mal 2 Jahre zurück liegen.

Ich schreibe jetzt jedoch nicht aus persönlichen Befindlichkeiten, sondern ich schreibe für die Pferdebesitzer, die auf der Suche nach einem adäquaten Platz für ihren vierbeinigen Liebling sind.

Man verbringt Jahre mit seinem Schatz, der auch selbiges an Kosten produziert. Man gönnt sich den Luxus ein Pferd zu besitzen, wobei es den Meisten gar nicht um das Besitzen geht, sondern um die reinigende und schöne Zeit mit seinem Vierbeiner. Wir tanken auf und vergessen. Wir lieben sie für ihre Demut, ihre Stille und ihre Signale, die sie auf so wunderbare Weise mitzuteilen vermögen.

Leider wird dieser Frieden sehr oft gestört durch Stallbetreiber, denen nicht unser Pferd am Herzen liegt, sondern unser Geldbeutel. Das Missverhältnis entsteht durch Unlust der Betreiber, etwas tun zu müssen, Verständnislosigkeit gegenüber den Pferdebesitzern und der Gefahr, sich nicht im Klaren zu sein, dass das Geld des anderen nicht weniger wert ist, als die Dienstleistung, die sie anbieten.

Wer etwas anbieten will, sollte es nicht nur auf dem Papier tun....

Gute Dienstleister unterscheiden sich vehement von den anderen durch Zuhören, Handeln und Transparenz.

...ist so!!!!

Die Gespräche meines Mannes und mir kreisen ständig um dieses Thema. Bei meinem Mann ist der Kreis allerdings etwas größer....zum Glück ;-)))

Zurück zum Pferdebesitzer.....

Aus irgendwelchen Gründen steht ein Umzug an. Unser Liebling muss mit oder woanders hin, weil man sich selbst nicht wohl fühlt, weiter weg ziehen muss, oder, oder....oder wieder das Thema
"Sich Verstanden fühlen"...

Nun hatten wir nie ein Problem mit unserem Pferd. Unser Liebling war stets im guten Futterzustand, hatte glänzendes Fell, besaß Lebensfreude, kommunizierte mit uns auf der Spaßkurve, war nie krank, freute sich, wenn wir kamen.....und plötzlich ist Alles anders....

Ich zähle jetzt nicht auf, was Alles passieren kann, wenn wir unseren Vierbeiner umziehen. Das weiß jeder Besitzer selbst.

Zu unserem vorausgegangenen Unglück, sich nicht wohlzufüllen, kommt jetzt noch das Thema hinzu "meinem Pferd geht es nicht gut". Wir sind unglücklich und müssen uns oftmals Beschimpfungen anhören, dass das nur an dem Pferd liege oder an einem selbst.

Plötzlich tauchen tausende von Experten auf, die einem erklären, dass man als Besitzer Schuld daran hat, dass das Pferd nicht mit einem kommuniziert...blablabla.

Hintergründe oder vergangenes Erleben....ein Leben vor der Begegnung mit den Experten hatte es dem Anschein nach nie gegeben.....hm!!!!

An dieser Stelle rate ich jedem, sich daran zurück zu erinnern, wie das war, bevor er den Stall wechselte. Warum sich unser Pferd verändert hat. Amateurexperten interessiert das Vorher nicht, Profis, schon. Ein echter Profi hinterfragt. Ein echter Profi gibt nur dann eine Antwort, wenn er gefragt wird.

Pferdebesitz ist eine verletzbare, intime Privatsphäre. Heutzutage ist es gleichzusetzen mit einer Partnerschaft, ergänzend oder erfüllend.Da darf und sollte nicht einfach jeder mitquatschen.

...wenn ich Probleme mit meinem Göttergatten hätte, wünschte ich mir auch niemanden Ungerufenen im Gräbele, der mir die Welt erklärt...;-))

Bevor jetzt die Emotionen hochkochen, frage ich mich, was war vorher besser gewesen, hatte es mit dem Pferd oder mir zu tun. Hat es mit mir zu tun, muss ich mich fragen, ob meine Ansprüche zu hoch gesetzt waren, oder habe ich mich vom Glanz des Äußeren blenden lassen beim Anblick eines schönen, neu erbauten Stall.

Die erste Frage die ich stellen sollte, wenn ich mir einen neuen Stall anschaue heißt nicht "werden meine Bedürfnisse gedeckt", sondern "sind die Bedürfnisse meines Pferdes gedeckt"....

...Nummer 1...das Wichtigste!!!!....FUTTER!!! Die Frage nach dem Futter. Ist diese Frage transparent und klar zu beantworten.

...Nummer 2....Auslauf!!!! Hat mein Pferd genügend Auslauf...das ganze Jahr??? Keiner hat heute mehr Zeit, täglich sein Pferd zu bewegen. Schon gar nicht bei diesen veredelten, hochgezüchteten Maschinen, die eigentlich 2 Stunden Aufwärmzeit bräuchten.

...und erst ganz weit hinten wäre die Frage zu beantworten:"Was ist mit mir!"

P:S: manche Tierhaltungen in zoologischen Gärten sind fortschrittlicher, als die Pferdehaltung in unserm Land....da bekommen die Tiere noch Animationsprogramme geliefert :-)))

Wir von HBWR haben unseren Platz gefunden. Unseren Pferden geht es saugut. Sie werden artgerecht und fachmännisch betreut. Es gibt immer ein Öhrchen für konkrete, logistische Fragen und Problemchen (ohne viel Gequatsche...sorry...musste sein!!!)

Das nicht alle Fürze bedient werden  können, die sich als Blasen so in den menschlichen Gehirnen entwickeln können, versteht sich von selbst.




Setz dich gerade hin

Diese Aussage kennt noch die Nachkriegsgeneration – also meine Eltern und enthält einen wichtigen Hinweis unseres Verhaltens gegenüber dem E...