Immer wieder begegnet mir in den Ställen ein Phänomen, das
mir eigentlich zeigt, mit wie wenig Verstand der Mensch dem Pferd begegnet.
Was sich an der Anbindestange so abspielt ist grundsätzlich
mal hausgemacht und ich hoffe auf diesem Weg, auch unsere Reitschüler etwas zu
sensibilisieren, die Pferde richtig anzubinden.
Ein nicht korrekt angebundenes Pferd ist eine Gefahr für
sich, den Reiter und den angrenzenden Pferden.
Das letzte Mal, als ich in Stuttgart war, musste ich aus der
Halle springen, weil Pepsi eine Laufleine von 1,20m hatte, ihr benachbartes
Pferd den Futtereimer vor sich hatte und weit und breit kein Mensch zu sehen
war.
Pepsi war gerade dabei, das andere Pferd vom Futtereimer
wegzudrücken, leider war ihr nicht klar, dass dieses Pferd nicht mehr
ausweichen konnte und am anderen Ende beschlagen war.
Ich hatte so einen Hals, dass ich fast nicht durch die
Hallentüre gepasst hätte.
Das Füttern an der Anbindestange ist eine Unart, vor allen
Dingen dann, wenn auch noch andere Pferde dort parken. Zu glauben, man habe das
Vorrecht, weil man zuerst da ist, ist hahnebüchen.
1.Futtereimer gehören nicht in die Nähe der Anbindestange,
wo andere ihre Pferde satteln wollen, Ausnahme: Wenn keiner in der Nähe ist.
2. Ein Pferd, dessen Strick eine Lauflänge von 1,2m hat,
darf nicht alleine gelassen werden. Erschrickt das Pferd, hat es Raum genug
sich mit aller Kraft dagegen zu stemmen. Gibt der Strick nicht nach, gibt
garantiert das Genick nach. Und ich denke, dass bekannt ist, dass mit
Genickbruch der Tod eintritt.
3. Korrektes Anbinden funktioniert wie folgt: Den Strick
einmal komplett um die Stange wickeln, dann erst verknoten. Das Ende an dem das Pferd hängt max.
30cm lang lassen und so wickeln, dass man schnell den Strick öffnen kann. So
kann das Pferd keine Kraft aufbauen, denn es bekommt den Kopf nicht hoch zum
Steigen.
4. Alle Utensilien vor dem Anbinden bereitlegen. Nicht erst
Pferd holen und dann verschwinden. Das gilt auch beim Absatteln. Erst Pferd
wegbringen, dann Zeug aufräumen.
5. wer seinen Futtereimer holen will, sollte ihn vielleicht schon
irgendwo geschickt platziert haben oder sicher sein, dass Personen in der Nähe
sind, die gegebenenfalls einspringen können. Da es keine Selbstverständlichkeit
der Nächstenhilfe gibt. Immer schön fragen, ob die anwesende Person ein Auge
draufhaben könnte.
Wenn Pferde korrekt angebunden sind, können sie auch keinen
Stangentanz vollführen und andere behindern.
Ich hasse das, wenn Pferde an der Stange rumhampeln, 2m nach
links ziehen, dann wieder 2m nach rechts ziehen und einen über den Haufen
rennen, weil beim Nachbarn der Eimer steht.
Tja, Kinders, das ist alles hausgemacht. Wie schon erwähnt.
Und ich hoffe jetzt, dass sich alle….vor allen Dingen unsere
Schüler etwas mehr konzentrieren im Umgang mit den Pferden ;-)))
Ich fände es auch gut, wenn man eine Platzreife beim Reiten
einführen würde, mit Regeln der Etikette……Behinderung oder Gefahr wird einfach
abgemahnt!!!!
Ich fände das gut! Dann käme vielleicht etwas mehr Disziplin
in die vollen Ställe.
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