Wurmbefall

Heute bekam ich eine Nachricht.

Es ging um einen Wurmbefall in einem Stall. Ganz ehrlich....bei der Masse an Pferden ist das um die Jahreszeit kein außergewöhnlicher Zustand.

Was allerdings außergewöhnlich ist, ist die Aussage, dass man über ein Blutbild den Wurmbefall festgestellt hat:

Also... man kann über ein Blutbild keinen Wurmbefall feststellen. Man stellt nur einen Parasitenbefall fest, nämlich dann, wenn von den Abwehrzellen (zuständig für Parasiten) zu viele im körpereigenen Blut entdeckt werden.

Man sollte auf jeden Fall eine Kotprobe entnehmen, denn mit einer Wurmkur wäre es dann nicht getan. Man sollte dafür sorgen, dass auch die richtigen Würmer getroffen werden, und auch nur die.

Ein parasitärer Befall kann alles Mögliche bedeuten, z.B. auch Befall von Milben.

Grundsätzlich muss man bei Befall von Würmern nicht voreilige Schlüsse ziehen. Würmer sorgen unter Anderem auch dafür, dass der Körper etwas zu tun bekommt.

Kurzer Schlenker in die Humanmedizin....

Bei Autoimmunerkrankungen (Abwehrzellen zerstören gesunde, körpereigene Zellen), z.B. Rheuma, setzen Ärzte im Klinikum Tübingen erfolgreich Würmer ein. Die körpereigenen Abwehrzellen bekommen endlich etwas zu tun und die lästigen systemischen Intervallerkrankungen verschwinden.

Je mehr Hygiene ins Spiel kommt, desto mehr langweilen sich die Abwehrzellen und es kommt zu einer Umkehrreaktion.

Wieder zurück zu den Pferden.....

Ob ein Pferd stark von Würmern befallen ist oder nicht, hängt zum Teil auch mit seinem Darm zusammen (Eintrittstor zu anderen Organen). Ist der Darm gesund und die Darmwand intakt hat es so ein Wurm schon ganz schön schwer.

Selbstverständlich müssen wir das Tier entwurmen. Das beseitigt aber nicht die Ursache des starken Befalls.

An dieser Stelle zitiere ich meinen Lehrer...immer wieder gerne:
"Brennt im Auto die Öllampe, baue ich auch nicht die Lampe aus. Ich schaue nach der Ursache und gieße Öl nach, sonst ist irgendwann das Auto kaputt...trotz ausgebauter Lampe." :-)))))) !!!!!

....ich liebe solche Sätze....

Nach der Entwurmung ist es wichtig den Stoffwechsel anzuregen und für einen gesunden, intakten Darm zu sorgen und eventuell andere geschädigte Organe unterstützen.

Die Naturheilkunde beinhaltet, wenn man alle Mittel zusammenzählt ungefähr 10.000 - 15.000 Stoffe, die helfen können, unterschiedlich potenziert, über Gaben dosiert und zeitlich variabel, i.v., i.s., oral,. Man würde danach schauen, wo die gesamte Konstitution geschwächt ist.

Ein Pferd mit struppiger Mähne hat eine geschwächte Konstitution, ist wie beim Menschen auch. Man betrachte sich nur den Schopf. Stehen die Haare wild in der Gegend herum und fühlen sich trocken an, liegt das nicht allein am Erbgut, sondern am Stoffwechsel.

Zurück zum Wurm....

Ist das Pferd konstitutionell stark und besitzt keine idiopathischen Veränderungen...plötzlich ängstlich oder schreckhaft, etc. Kann man durchaus zunächst einmal abwarten und am normalen Entwurmungszyklus teilnehmen.

Ist das Pferd konstitutionell stark geschwächt (unruhig, schwitzt viel, frisst wenig, etc.) sollte man auf jeden Fall das Pferd sofort entwurmen, da für dieses Tier Gefahr in Verzug ist.

Möchte man seine Konstitution stärken, nützt es nicht einfach irgendein Mittel zur Stärkung zu geben. Das Mittel muss schon passen und bedarf einer gründlichen Anamnese.

Die Phytotherapie bietet aber doch ein Sofortprogramm, unliebsame Gäste aus dem Darm zu vertreiben.

Es sind Karotten, 2,5 kg am Tag gefüttert, über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen.

Nochmal, ein starker parasitärer Befall ist für ein Tier gefährlich und muss unverzüglich mit Chemie behandelt werden.

Das was an der Chemie krank macht, ist in der Regel das beigesetzte Mittel zum eigentlichen Wirkstoff, das dafür sorgt, dass der Magen mit seiner Stärke, die Keulen nicht unschädlich machen kann. Leider setzen sich diese magenumgehenden Stoffe überall im Körper ab, am liebsten in den Gelenken. Sie können nicht oder nur langsam vom Körper abgebaut werden und stören den Stoffwechsel mit ihrer dauerhaften Präsenz.

Pferdebesitzer sollten auch nach der Entwurmung jedoch ihr Pferd genau unter die Lupe nehmen. Ist es konstitutionell geschwächt, braucht es dringend eine aufbauende Behandlung.

Ach ja, wusstet ihr, dass die bekanntesten "Enzyklopen" der Naturheilkunde Ärzte waren? Paracelsus, Kent, Hahnemann, und wie sie alle heißen.

Naja, der Glaube an Gott spaltet die Menschen, gesehen hat ihn noch keiner. Seine Wirkung jedoch ist unumstritten ;-)))

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