Harte Arbeit

Ich wollte mal ein bisschen über das Leben als Trainer schreiben...

Vor 20 Jahren sagte mal ein amerikanischer Trainer zu mir:" Mit 50 sind deine Knochen kaputt!"...
...er hatte recht!!!

Zunächst einmal ist es ein Unterschied, ob ich tatsächlich bereit bin, Erfahrungen zu sammeln, denn Wissen erlangt man nicht dadurch, indem man alle Bücher liest, die es auf dem Markt gibt und auch nicht, indem man einfach nur Nachplappert. Man muss es erfahren, um von den Dingen zu wissen.

Ein ganz einfacher Test ist der, nach dem "Warum" zu fragen oder nach dem "Was kann ich tun, wenn es nicht funktioniert". Weiß darauf der andere keine Antwort, sollte man auf dem Absatz kehrt machen und sich jemanden suchen, der mehr erfahren durfte.

Alles hat seinen Preis!

Nachdem ich mich Jahrzehnte lang wirklich auf jeden Bock gesetzt habe, kann mir niemand mehr die Welt rosa malen, denn es ist schlichtweg gefährlich in Einbahnstraßen zu denken.

Wenn ich meine Blessuren zähle, die immer noch schmerzen, auch nach so langer Zeit der Abstinenz, komme ich auf  maximal 3 Scheußlichkeiten. Aber es langen 3, die einem das Leben schwer machen können.

Ich wurde dafür bezahlt, dass ich mein Leben riskierte. Heute kann ich nur den Kopf darüber schütteln. Nichts desto Trotz und nur, weil ich so sehr an meinem Leben hänge, kann ich heute meine Erfahrungen weitergeben und freue mich darüber, dass es Trainer und Privatpersonen gibt, die das erkennen.

Ansonsten hoffe ich, dass niemand mehr um sein Leben fürchten muss, nur weil irgendjemand der Meinung ist, dass er sein Pferd besser einschätzen kann und darum auch einen Dritten benötigt, der sich drauf setzt ;-))

Der Trainer steht jeden Tag, bei Wind und Wetter an der Seite seiner Reiter und dreht mit ihm seine Kreise. Er ist Psychologe, Motivator, Lehrer für Zweibeiner und Vierbeiner zugleich. Ohne Aufwärmphase setzt er sich auf das Pferd, um Lücken zu schließen, die nicht umgesetzt werden können. Am Ende des Tages hat er weniger verdient als eine Kassiererin bei Aldi.


Ganz zu Schweigen von der Haltung der Pferde. Jeder fordert artgerechte Haltung, gesund mit gepflegtem Erscheinungsbild des Pferdes. Es sollte ausgeglichen und gut trainiert sein.....natürlich sollte auch der Service drum herum stimmen.

Ich habe eben nachgesehen, was unser Steuerberater pro Pferd veranschlagt hat...moment....13.361,55 Euro ohne Mwst. im Jahr...nein, die "Privaten" sind mein privates Vergnügen und sind da nicht mit rein gerechnet. Ja, das sind mehr als 1.000 Euro pro Monat, wenn man es richtig machen will.

Ganz ernsthaft, wer zum Henker ist so beknackt, dass er sich das antun sollte.....

Trotzdem höre ich vom zu teuren Unterricht oder zu teurem Trainer....

Mir war es jetzt mal ein Anliegen mit Tagträumereien aufzuräumen.

Ein gutes Pferd kostet Geld, ein guter Trainer auch und wer sich den Luxus auf einer schönen Anlage leisten will, sollte ab und zu ein bißchen nachdenken.


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