COPD

Jetzt werde ich zur Abwechslung mal einen ernsthaften Beitrag leisten ;-))

COPD ist sicher schon manch einem über den Weg gelaufen.

Es ist eine chronische obstruktive Lungenerkrankung. Googelt man COPD, erfährt man, dass ca. 6 mio Menschen darunter leiden. Wir wollen uns jetzt aber mit dem Pferd beschäftigen.

Googelt man weiter, erfährt man, dass es sich hierbei um die Verengung der Atemwege handelt und es zu einem Lungenemphysem kommt, welches die Zerstörung des Lungengewebes beinhaltet.

...das ist einmal alles in den Topf geschmissen und umgerührt....

Ich will  mich jetzt nicht ausladend darüber äußern, wie es zu COPD kommt, aber doch kurz eine Definition dazu geben, die etwas klarer verständlich ist:

Wie es schon zeigt, handelt es sich hierbei um eine chronisch Erkrankung der Lunge....Betonung auf Lunge und Betonung auf chronisch. Zu den Begleiterscheinungen komme ich später...

Ein Lungenemphysem ist eine Gasansammlung in der Lunge, die die Lunge aufbläht. Unser Sauerstoffkraftwerk ist sozusagen übervölkert und die Muskeltätigkeit, die die Lunge benötigt um den Kohlenstoff  wieder los zu werden, sehr eingeschränkt. Die kleinen Lungenbläschen sterben mit der Zeit ab, vielleicht mangels Tätigkeit. Das Lungenemphysem ist eine Begleiterscheinung vieler Krankheiten im akuten Bereich und kann auch mal so gschwind entstehen.

Das chronische Leitsymptom von COPD bei Pferden ist die Dampfrinne. Sie entsteht dadurch, dass das Pferd die Bauchmuskeln einsetzt, um den Kohlenstoff wieder los zu werden. Sie unterstützen sozusagen die gebrechliche aufgeblähte Lunge beim Loswerden der schädlichen Stoffe.

Was können wir tun für ein Pferd mit COPD....

...auf gar keinen Fall darf das Tier nur rumstehen. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Bauchmuskeln, die einen Teil der Lungenfunktion übernommen haben, ständig trainiert werden. Das Pferd braucht eine gewisse Kondition, um sich dieser Aufgabe stellen zu können. Selbstverständlich muss ich darauf achten, dass das Pferd nicht hyperventiliert, in Folge von Stress. Aber hierzu muss der Pferdebesitzer eben sein Pferd genau kennen.

Nun kann es - muss aber nicht - noch einige Nebenschauplätze geben, z.B. wenn sich auf die geblähte Lunge ein Infekt legt. In diesem Fall muss das Bauchmuskeltraining und die Konditionierung sofort eingestellt werden. Trotzdem muss sich das Pferd bewegen, damit der klebrige Schnoder über einen halbwegs gut funktionierenden Stoffwechsel nach Außen transportiert werden kann, denn Bewegung bringt den Stoffwechsel leicht ins Schwingen.

Sorgen wir nicht dafür, wird in kürzester Zeit die geblähte Lunge verklebt sein...was es dann auch war!!!

Kommt zu einem chronischen Lungenemphysem, eine Verengung der Atemwege hinzu...darum heißen sie Wege....kann man schon von einer Autoimmunreaktion sprechen.

Hierzu ein einfaches Beispiel: Wir haben einen Schnupfen, verursacht von Viren. Damit wir in den Genuss des Schnupfens kommen dürfen, verändern sich unsere Freunde - die Viren, ständig. Spaziert jetzt ein Virus durch unsere Nase, wird es von unseren Wächterzellen erkannt. Diese ziehen gleich los und verpetzen die Baupläne der Viren an das körpereigene Institut zur Abwehr der Feinde. Ganze Armeen zur Bekämpfung des Feindes werden gebildet. Soweit so gut! Ist das Virus bekämpft, entwickelt der Körper Nachbildungen der Viren und schickt diese in die Umlaufbahn. Der Steckbrief sorgt dafür, dass der Feind im Keim erstickt werden kann, auf direktem Weg, sollte er es noch einmal wagen unseren Körper zu betreten. Nun kommt ein veränderter, neuer Virus vorbei und streckt seine Fühler in unsere Nase. Der "Neue" weiß schon lange, dass er sich eine andere Hose anziehen muss, um nicht erkannt zu werden. Dann eskaliert die Sache...alles wird bekämpft...der ähnliche Virus, die andere Hose, die Kopie des anderen, Zellen die der Kopie ähnlich sind, Zellen die der zellenähnlichen Kopie ähnlich sind, Zellen, die eine ähnliche Hose tragen....und so weiter.....

Eine einmal geschaffene Reaktion in dieser Form, ist nicht mit einem Standortwechsel, nassem Heu oder ähnlichen Aktionen zu heilen.

Fügen wir bei Autoimmunerkrankungen Antibiotika hinzu...hm, wie erkläre ich das jetzt, dass es jeder versteht....ahhh....bekommen unsere kriegerischen, kämpfenden Armeen Atomraketen geliefert. Das Antibiotikum dient als Multiplikator der eigenen Zerstörung.

Nochmal...eine schlechte Nachricht...Autoimmunerkrankungen lassen sich nicht heilen. Es ist ein fortlaufender, schleichender Prozess. Die einmal gebildeten Antikörper (Kopien o. Steckbriefe der Feinde) gegen einen bestimmten Stoff lassen sich aus dem Körper nicht mehr weg zaubern.

Diese Tatsache machte die vielen Zellhaufen zu den "Siegern" der Evolution.

Überall lauern die Stoffe, auf die unser Pferd allergisch reagieren kann...Pilze, Bakterien, Viren, Pollen, Gräser, Pflegemittel, Kraftfutter, Stroh, Hallenboden, Nadelhölzer, Sattelunterlagen, Bandagen...sogar Stoffe der Luft sorgen für ein schlechtes Klima im Körper. Ein nicht zu unterschätzender Überbringer sind die Fliegen....wie will man die in Schach halten?

Eine chronische Erkrankung ist schleichend. Sie baut nicht auf einer akuten Erkrankung auf. Man weiß nur, dass nach 12 Tage von einer chronischen Erkrankung gesprochen werden kann. Die Symptome mögen ähnlich aufgebaut sein, der Verlauf ist jedoch ein ganz anderer.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass für einen vierbeinigen COPD-Patienten es unsagbar wichtig ist, seine Bauchmuskeln zu trainieren. Ohne sie wäre unser vierbeiniger Patient nicht in der Lage den Kohlenstoff los zu werden. Und wo nichts raus kann, kann auch nichts rein. Die Sauerstoffversorgung des ganzen Organismus wäre in Gefahr.

Sauerstoff benötigt unser Blut, um die Nährstoffe in die Zelle zu transportieren.....

Zumindest weiß ich jetzt, dass ich meinen Stoff ganz gut gelernt habe ;-)))






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