HBWR Sprechstunde "Mahlzeit"



Heute nehme ich mir mal das Thema Ernährung vor!!! 

Zu viele Menschen haben zu wenig Ahnung von richtiger Ernährung, was sich bei den Tieren wiederspiegelt.

Zunächst essen viele Menschen das Falsche. Das ist jetzt nicht wirklich der Burner an Information. Was aber viel interessanter ist, dass die vermeintlich Gesunden auch unter falscher Ernährung leiden.
Spätestens bei Hund, Katze, Pferd wird das dann doch sehr auffällig.

Da es in meinen Besprechungen hauptsächlich um das Viechzeug geht, bleibe ich zunächst mal dabei.

Tiere – wie auch Mensch – nehmen in der Regel 100 % Energie in sich auf, wenn sie Nahrung aufnehmen. Beim Menschen teilt sich Ernährung in Kohlehydrate, Fette und Eiweiße auf…beim Tier auch. Der Unterschied liegt in der Verwertbarkeit, und dass Pflanzenfresser Zellulose aufbereiten können, was der Mensch nicht kann, bzw. nicht können sollte.
Diese 100% bilden eine Torte bestehend aus Kohlehydrate, Fette und Eiweiße. Futtert das Pferd von dem einen zu viel, entsteht ein großes Ungleichgewicht.

Es ist bekannt, dass zu viel von einer bestimmten Komponente Entzündungen hervorruft. Man kennt die Verbindung zu Krebs und autoimmunen Prozessen beim Menschen. Bei den Tieren brauchen wir nur noch etwas zu warten.
Von dem anderen zu viel, fördert Diabetes mit den dazugehörigen Komponenten.
Die Lösung lautet „Ausgewogen“ und in Maßen.

Wenn ein Pferd etwas klapprig daherkommen, darf man nicht einfach das Eiweiß hochpuschen, denn zu viel Eiweiß produziert Entzündungen und eben den Krebs und Autoimmunerkrankungen.
Dieses Dauergemümmel von schwerer Kost bei Reiter und Pferden hat schwerwiegende Folgen. Ich behandele sehr viele Leber und Gallenerkrankungen bei den Tieren. Teilweise sind die Organe der Tiere so stark belastet, dass ich mich wundere, wie die überhaupt noch klardenkend, irgendwas zustande bringen.

Ein Freizeitpferd, das für 1 Stunde aus dem Stall gezogen wird benötigt kein Hafer. Das sagt mir nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch mein Fütterungsprogramm. Erst nach 1 Stunde intensiver Galopparbeit…täglich, und 2 Stunden Arbeit insgesamt, macht Hafer erst überhaupt Sinn.

Unser Heu ist so reich an Eiweiß, dass es mich nicht wundert, wenn Pferde bei wenig Arbeit, klemmig daherkommen, weil das Gewebe völlig übersäuert ist, im ganzen Körper Entzündungsprozesse am Laufen sind und die meisten Pferde einfach zu fett sind. Fett provoziert Diabetes. Es gibt sie, die Tiere mit Diabetes. Sie sind nur nicht als solche deklariert. Fettablagerungen kommen von zu viel an Energie, die im Körper zu Fett umgewandelt wird und irgendwo als Speicher für schlechte Zeiten eingelagert wird. 

Die Tiere leiden frühzeitig an Fettleber, an Arteriosklerose….alles Errungenschaften der Zivilisation.
Bei unseren fetten Wiesen mit viel Eiweiß wäre eine Dauerberieselung durch Stroh in der weidefreien Zeit viel besser, wäre das Stroh nicht so voll gepumpt mit Pestiziden und Glyphosat. Das ist nämlich nicht dasselbe….haben wir uns jetzt von einer Ex-Biochemikerin eines bekannten Konzerns erklären lassen.

Also, bevor wir die anderen für all die schädlichen Dinge verantwortlich machen, die von Außen auf uns einwirken, sollten wir erst einmal unsere eigene Nase fassen und unseren Pferden eine artgerechte Ernährung bieten….und uns auch!

Das Gras in der Steppe ist extrem eiweißarm. Sollten wir schnell verfügbare Energie benötigen hilft Öl…ganz einfaches Salatöl tut`s auch und wer Glucose in Reinform verabreichen will - damit kann man nichts falsch machen - kann es mal mit Malzbier versuchen. Die Glucose des Malzbiers ist sofort verfügbar und kommt direkt in die Zellen zu unseren Mitochondrien.

Den Rest des Tages sollten wir mit Ballaststoffen füllen, das macht auch das Pferd satt.
Wenn wir zur Belohnung ein Leckerli verabreichen, lernt das Gehirn des Pferdes in die falsche Richtung. Was belohnt wird ist das Gehirn…irgendwann belohnt sich das Gehirn selbst, indem es überall nach Fressbarem sucht und es auch findet.

Futter dient dann nicht mehr der Erhaltung des Energiehaushaltes, sondern es dient der Belohnung, was von Menschen gewollt ist.
So vergiften wir mit unserer eigenen Zivilisationskette und der daraus entstehenden Krankheiten unsere Tiere….oder belohnen wir sie doch???

Schauen wir uns doch mal genauer an, was jeder einzelne am Tag so auf dem Speisezettel hat.
Wer zu viel auf die Waage bringt, sollte es mit einem Prozentsatz von 60 – 25 – 15 probieren.
Gesünder leben ist sehr oft erst mal ein Weg zurück zum Lernen und in unserer Zivilisation ein Weg des Hungers und sich Bewegens. Ohne diese beiden Faktoren geht es nicht.
Sich mit Essen zu belohnen ist der falsche Weg. Es ist vor allen Dingen auch ein falscher Weg für Tiere.

Ich bin überzeugt, dass über die oben aufgeführten Aspekten noch keiner so wirklich nachgedacht hat. Vor allen Dingen nicht über das Belohnen des Gehirns.

Meine Pferde hier in Phöben stehen auf einer Sandweide. Das Heu ist so wie es sein sollte. Es besteht aus blassen, langen und harten, aber kaubaren Stengel. Kraftfutter bekommen sie keins, auch wenn ich mit ihnen in der Halle Rollbacks und Wechsel zauber. Sie bekommen von mir Weidebigs als Spurenelement und Vitaminzugabe und es steht ihnen ein Salzleckstein zur Verfügung. Mehr brauchts nicht!

...und ich!!!

ich gehe jetzt mal eine Runde joggen mit Hund, damit ich mir die wohlverdienten Erdbeeren gönnen kann ;-)))

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Setz dich gerade hin

Diese Aussage kennt noch die Nachkriegsgeneration – also meine Eltern und enthält einen wichtigen Hinweis unseres Verhaltens gegenüber dem E...