Mein lieber Freund

In meinem Kopf spukt schon lange ein Thema rum, wobei ich eigentlich viel lieber über den Slogan "berliner Mittelmaß" schreiben würde. Wäre auf jeden Fall lustiger...

...las ich heute in der Zeitung, warum die Flüchlinge deren Asyl genehmigt wurde, ohne ihren Zuschuß vom Amt wieder zurück in ihre Unterkünfte gehen müssen....das dafür zuständige Amt in Berlin ist nur halb besetzt. Die Hälfte der Angestellten ist krank gemeldet.....so was passiert nur in Berlin! Wahrscheinlich haben 25% Rücken und der Rest Burn-Out.....wenn das nicht so ein böses Thema wäre :"Wir sind alle krank, dafür müssen die Flüchtlinge schon mal einen Tag oder mehrere hungern....passt gut in die Hauptstadt in der die Bewohner nicht mitwachsen und sich dem Fortschritt komplett verweigern, an der Stelle, wo sie auch mal was leisten müssen...

Nein, ich schreibe jetzt nicht weiter, sonst bekommt das Ganze einen ganz komischen, skurrilen Geschmack!

Ich wollte über Freundschaft schreiben, und warum sich immer mehr Menschen Tiere anschaffen und auch auf dieser Ebene Enttäuschungen erleben müssen.

Zunächst einmal habe ich festgestellt, dass sich ganz viele Menschen beklagen und darüber lamentieren, wer die wahren Freunde sind und welcher es nicht mehr ist....hat ein bisschen was von Kindergarten.

Wahre Freunde - meine Lieben - sind nach Auffassung der Socialmedias die Personen, die einen nicht enttäuschen....

Wie kommt man auf so einen Schmarren!

Haben jetzt die meisten zu viel GUTE ZEITEN - SCHLECHTE ZEITEN angeschaut?

Das ist eine Frage und ich habe darauf eine Antwort.

Ich habe es sehr oft erlebt, dass plötzlich Menschen verschwunden waren. Sie waren nicht nur verschwunden, sondern zu tiefst beleidigt (bei Begegnungen kam nicht einmal ein höfliches "Guten Tag" über ihre Lippen).

Vielleicht liegt der Fehler im Unverständnis darin, sich nicht nur einfach eine Person als Freund auszusuchen, sondern ihn auch danach zu fragen, ob er denn die Freundschaft erwiedern will.

Mit einem Selbstverständnis wählen wir uns jemanden aus und bezeichnen ihn als Freund....und wenn er das gar nicht will????

Wir machen uns gar keine Gedanken, ob er das will...geschweige, dass wir ihn darüber informieren.

Dann kommt noch das Belagern hinzu.....ist das Freundschaft? Wenn ich dem anderen seine Energie und Wissen, möglichst noch seine Haut ausziehe???

Meine beste Freundin der Welt sehe ich seit Jahren....vielleicht 1xim Jahr.

Vielleicht konsumieren wir auch einfach nur Freundschaft...wie ein Eis an heißen Tagen. Wahre Freunde sind nicht immer für einen da, wenn man gerade mal der Meinung ist, man bräuchte jetzt jemanden.

Freunde sind auch nicht dazu da, sich Huckepack tragen zu lassen.

Freundschaft bedeutet Freiheit. Und wenn es passt.....Ort, Zeit, Muse von beiden Seiten.....dann bekommt Freundschaft einen Raum.

Aber.... wir schaffen uns lieber Tiere an. Wir meiden komplizierte Themen.....
Die kann man gut belagern, wenn einem danach ist, denn sie sind uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Wer lässt heute schon einen Hund - Hund sein, und erzieht ihn wie einen Hund.....nein....wir wollen Freunde sein!!!!

Mein Hund und ich.

Bei Pferden genau das Gleiche...bis sie uns ganz unverblümt auf den Zehen stehen oder uns in den Dreck schmeißen, weil wir sie nicht wie Pferde behandeln, sondern wie einen Freund, dessen Definition wir leider vergessen haben.

Ich persönlich entscheide selbst, wer mein Freund ist oder nicht. Und rate allen mit ihren großen und kleinen Enttäuschungen in Bezug auf ihren Freund,  zumindest den anderen darüber in Kenntnis zu setzen, dass man genau ihn als Freund auserwählt hat. Dann kann er nämlich selbst entscheiden, ob er das will und genauso klar erwiedern.

Für mich hat Freundschaft was Subtiles. Ich halte mir gerne die Menschen auf gebührende, höfliche Distanz, so wie Hunde und Pferde auch.

Das hat für mich auch etwas mit Respekt zu tun.

Emotionale Schlamschlachten, verbittertes Gefeixe kommt nur durch nicht erwiderte Erfüllung einer Erwartung.....ja, jetzt könnt ihr mal über den letzten Satz nachdenken.

Er hat ganz viel mit Reiten zu tun. Denn Pferde verstehen es wunderbar mit unseren Emotionen zu spielen und uns am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen :-))))

Und wenn wir uns wutig vom Pferd abwenden, ist es dem Pferd scheißegal. Dann müssen wir uns doch wieder alleine unseren Themen widmen. Es wird uns nichts geschenkt und Freundschaft bleibt da, wo sie hin gehört....

....an den richtigen Ort, zur richtigen Zeit, da wo sich zwei Lebewesen - die miteinander sympathisieren - treffen und genau für diesen Moment Freunde sind.

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