Lebenskraft

Es ist noch recht früh am Morgen. Ich sitze hier im Bett, neben mir ein heißer Kakao, und gern würde ich aus den hohen Fenstern auf diese - schon vom Herbst gezeichnete Stille am Rande Berlins oder auch Potsdam blicken, wenn ich jetzt nicht mein Laptop vor mir hätte.

In der Tat gibt es etwas für mich zu feiern. Es ist diese letzte hohe verschlossene Tür der Erkenntnis, dessen Licht ich immer durch die Ritzen zu sehen bekam. Wie ein Hund bin ich an dieser Tür auf und abgegangen, habe an ihr geschnüffelt, habe "Auf" gerufen, habe jeden Schlüssel ausprobiert, was alles leider nichts half...
...immer wieder hörte ich die Stimme:"Du bist noch nicht soweit!"
Gestern flog sie auf - einfach so - ohne große Ankündigung....der Hammer!

Ein Mann - mein "medizinischer" Lehrer - nahm mich an die Hand und ging mit mir durch diese Türe...

Fangen wir vorne an....bei den Pferden.

Ich halte mich selbst für einen guten Beobachter. Pferde, mit denen ich nun Seite an Seite fast mein ganzes Leben verbracht habe, haben mich gelehrt auf kleinste Bewegungen und die damit verbundenen Veränderungen zu achten, sie nicht nur zu sehen, sondern auch mit dem Körper wahrzunehmen. Bücher zu diesen Themen langweilten mich zu Tode und ich schmiss sie nach kurzer Zeit alle weg oder verschenkte sie.

Menschen waren für mich immer schon sonderliche Wesen gewesen, während Pferde eine ganz klare, unmissverständliche Sprache sprachen. Ich half den Pferden, indem ich ihre Reiter dazu brachte, besser auf ihre Tiere zu achten. Und eigentlich hielt ich das auch für meine Mission, sozusagen: Großbrände löschen mit der Gießkanne ;-)))

Vor einigen Jahren kippte das Ganze. Ich kann diesen Moment ganz genau festmachen. Es war der Moment, als unsere kleine Piggy so krank wurde, ich auf andere hörte und den Tierarzt rief. Sie bekam über 14 Tage ein 6fach Präparat an Antibiotikum. Danach nochmal und nochmal. Ihr Zustand verschlechterte sich zunehmend. Kortison schlug gar nicht mehr an.  Ich übernahm das Häufchen Elend und fing an sie selbst zu behandeln auf der Basis der Natur.
Die Ereignisse überschlugen sich auf allen Ebenen, und ich kam mir vor wie ein Sack Kartoffeln, den jeder mal so im Vorbeigehen durchschütteln durfte. Ich ahnte nicht, dass es lange dauern würde, bis sich dieser Sack öffnen durfte.

Meine Pferde und natürlich auch meine Familie halfen mir dabei...sozusagen die lange Zeit zu überstehen. Sie bildeten einen schützenden Kreis um mich.

Als es dann nach Berlin ging löste sich dieser Kreis allmählich auf....meine Pferde waren nun der Meinung, dass sie mir jetzt lange genug geholfen hätten und ich mich jetzt mal um sie kümmern könnte. Zeitgleich klopften die ersten "eigentümlichen" Menschen an meine Türe, was mich sehr erstaunte...sich mit Menschen beschäftigen....ich???....das passte zunächst gar nicht zusammen.

Ich ließ es zu, da ich von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch bin. Und landete auf einer Ebene, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe....

Lebenskraft.....:-))))

Jeder sucht nach ihr, will sie erhalten. Fehlt sie, sind wir tot.Ganz simpel!

Dazu habe ich 51 Jahre gebraucht. Alles dreht sich nur um diese Lebenskraft. Der Glaube, die Ernährung, unser Umfeld, unsere Arbeit, die Medizin, die Freizeit, etc., hilft uns dabei sie zu erhalten oder sie zu ersticken. Schwindet sie werden wir krank.

Wir tun alles, um sie zu erhalten, und doch ist es oft das Falsche,weil wir nicht in uns hineinhören, sondern den ganzen Müll in uns aufnehmen, was ein Dritter oder der Rest der Welt zum Besten gibt.

Es gibt eine Vielzahl von Symptomen auf der körperlichen und geistigen Ebene, die zu wenig Lebenskraft signalisieren. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder von uns mit unterschiedlicher Lebenskraft ausgestattet ist. Ganz deutlich erkennbar ist das beim Reiten.

Reiten ist nichts anderes, als das sichtbarmachen der Lebenskraft eines Reiters und natürlich auch des Pferdes, welche erschwerend auch noch Tagesform abhängig ist....die Lebenskraft.

Durch diese Unterschiede der bestehenden Lebenskraft sind wir in der Lage unterschiedliche Dinge zu tun. Und der Satz, wer gesund lebt und viel Sport treibt lebt länger, ist Augenwischerei, da dieses Prinzip nur auf Statistiken beruht.

Churchill soff, aß Schweinefleisch, rauchte Zigarren, war zu dick und wenn man ihn fragte, was sein Prinzip der Gesunderhaltung war, kam "No, sports!" Er wurde bekanntlich uralt und war nie krank...

Es gibt Menschen, die sich an der Lebenskraft anderer bedienen und sie ihnen im wahrsten Sinne des Wortes rauben. Wenn euch so etwas begegnet...haut ab, so schnell wie möglich!!!

Wir tun viel zum Erhalt unserer Lebenskraft. Hierzu benötigt jeder seinen ganz individuellen Plan. Die einen gehen in die Kirche, die anderen steigen auf das Pferd, der nächste klettert im Gebirge herum, der andere lebt vegan. Der nächste geht zum Meditieren in die Alpen und wieder ein anderer sitzt den ganzen Tag vor der Glotze und isst Chips.

Ja, das ist alles völlig legitim und nicht zwingend krankmachend, da die individuelle Lebenskraft erhalten bleibt.

Was passiert, wenn die Lebenskraft schwindet. Wir sind erschöpft oder aggressiv. Wir ziehen uns zurück oder suchen Hilfe. Bleiben wir passiv werden wir krank. In der Regel verändern wir uns, unsere Gewohnheiten: Essverhalten, Trinkverhalten, Emotionen.....

Krankheit ist ein Signal der Lebenskraft. Das sagen will "Tu etwas, sonst geh ich!"

Was tun wir???

Wir ärgern uns, bekommen eine Warze (z.B.)

Wir rennen zum Arzt und lassen das Signal wegmachen.

Wir kümmern uns nicht um unsere Lebenskraft, sondern um die Zeichen, die sie setzt.

Ich möchte das jetzt an einem eigenen Beispiel näherst erläutern:

Vor ca 7 Jahren hatte ich eine Magen-/Darmgeschichte, musste aber in den Stall. Ich war mit Kunden verabredet, deren Anliegen mir sehr am Herzen lag, hatten sie sich ein junges Pferd gekauft und in meine vertrauensvollen Hände gelegt. Die jungen Besitzer waren noch sehr unerfahren, also raffte ich mich auf.

Das Pferd war harmlos und ich stellte mich auf eine unkomplizierte Geschichte ein, hatte ja schon 2 Monate super funktioniert. Dass ich nicht ganz fit war, sah ich nicht als Problem an. Ich stieg auf das Pferd, drehte meine Runden und kurz vor Schluss machte es aus dem Stand einen höllen Bocksprung - einfach so. Ich flog im Salto rückwärts vom Pferd und landete auf dem harten Boden in Sitzhaltung. Der rechte Oberschenkelmuskel riss und später stellte sich heraus, dass die linke Beckenpfanne gestaucht war. Beides extrem schmerzhaft. Ich war für 6 Wochen außer Kraft gesetzt. Die Jahre vergingen die Wunden heilten.

Dann kamen die Kanonenschläge - ich nenne sie mal - die Zeit der schlechten Energien. Und mit ihr der Schmerz der Beckenpfanne. Alles was ich anging half nichts. Osteopath, Physio, Entspannungstraining, Arztbesuch. Dann kamen Wirbelsäulenprobleme hinzu. Das Gefühl, als ob sie lose wäre, wie eine Fahrradkette. Es war eine Fahradkette - sie knackte selbst beim Gehen. Und zu guterletzt suchte mich eine Entzündung der Gesichtsnerven N.trigeminus mit bösen Zuckungen heim. Wer den Nerv kennt, weiß wie böse der werden kann. Ach ja, die Oberbauchschmerzen, die ich im Säuglingsalter schon hatte, wofür man fehlende Enzyme verantwortlich gemacht hatte, waren auch wieder aktiv...alle Ärzte riefen "Ahh" und "Ohh", als sie hörten, dass meine Großmutter Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte, aber leider konnten sie mir auch nicht helfen...oder besser ich ließ nicht zu, dass sie an mir befundlos herumschnipfelten.

Mich rissen jedenfalls diese Schmerzen buchstäblich aus dem Schlaf. Die Nacht wurde für mich zu einem Horrortrip. Ich wurde immer antriebsloser, müde und spürte, wie sich etwas davonschlich. Ich bekam Angst.

Viele Symptome, viele Meinungen, keinen Befund...über Jahre ;-(((

Ja, ich ernähre mich gesund, ich mache Sport, bin viel draußen, habe keinen Stress,....habe aber ein Problem mit Gewalt......jeder Art!

Zu dieser Erkenntnis kam ich allerdings erst, nachdem ich aufgrund der Symptomatik und der klaren Signale und dem was ich gelernt hatte, ein Kügelchen genommen hatte.

Ich nahm also dieses besagte Kügelchen...eins!!! Alles weg!!!

Ich bin selbst so überrascht und fasziniert, dass mir nichts mehr dazu einfällt, als ein Hoch auf Hahnemann (war Arzt) zu singen.

Was steht in Verbindung mit Gewalt??? Jeder kennt es...Arnica.

Das was mir meine Lebenskraft nahm, waren nicht die Verletzungen auf der körperlichen Ebene. Es waren Signale meiner schwindenden Lebenskraft hervorgerufen durch den Bezug zu Gewalt. Ich konnte das Thema "mein ganz persönliches Trauma" auflösen :-)))

Für jemanden anderen mit derselben Symptomatik, gibt es vielleicht eine andere Lösung. Manche brauchen auch Krisen, um ihre Lebenskraft zu mobilisieren oder erleben was Schönes und die Lebenskraft wurde geweckt. Schön, wenn es so einfach funktioniert.

Meine Erfahrung mit den Pferden ist z.B. dass es Pferde gibt, die durchaus auch anders wollten, wenn sie könnten. Sie können aber nicht, weil sie nicht aus ihrer Haut können. Sie werden krank, auch ohne dass man ihnen Leid oder Folter antut. Manche stehen den ganzen Tag bloß blöd rum und werden krank, als einziges Pferd einer großen Herde. Diesen erkrankten Pferden kann in zwei Richtungen geholfen werden, wenn alles nichts fruchtet. Entweder man sorgt dafür, dass sie ihren Panzer durchbrechen können. Oder man sorgt dafür, dass sie mit der Situation besser klar kommen. Beides dient dem Erhalt ihrer Lebenskraft. Beim Menschen funktioniert das genau gleich.

Übrigens....die Lebenskraft kann der Mensch nicht messen, kein Wissenschaftler, kein Mediziner. Wir können nur den Bauch öffnen und sagen es lebt oder es lebt nicht. Es gibt Werte, die wir messen können, Zahlen, die wir als Maß verwenden, die leider aber oft nicht aussagekräftig genug sind, um herauszufinden wo es klemmt.

Die Länder haben unterschiedliche Regelungen, wann der Tod eingetreten ist. Bei den einen ist es die Gehirnfunktion, bei den anderen die Herzfunktion, trotzdem wachsen die Haare weiter.

Man weiß von Herztransplantationen, dass sie schwierig sind. Der Körper nimmt das fremde Herz nicht an, andere bekommen Depressionen, weil sie das Gefühl haben ein Fremder lebt in ihnen und wieder andere bekommen dieselben Symptome, die eigentlich dazu geführt haben, dass er ein neues Herz gebraucht hat. ....ja, das ist jetzt grenzwertig und nichts für zarte Seelchen.

Jeder kann es spüren....wenn sie schwindet...die Lebenskraft.

So einfach ist das!

Was nicht einfach ist, ist den Weg aus der schwindenden Lebenskraft zu finden. Das ist für keinen Therapeuten einfach. Schwindende Energie zu behandeln, die man nicht messen kann erfordert die Kunst des Sehens, des Fragens, der Geduld.

Es gibt viele Ärzte, die der klassischen, mathematischen Medizin den Rücken kehren, weil sie der Meinung sind, dass durch die Eingriffe der Ärzte mehr Menschen sterben, als durch Krebs oder Unfall.

Hier in Berlin/Brandenburg arbeiten Ärzte und Heilkundige sehr erfolgreich Seite an Seite. Keines kann ohne das andere leben.

Ich freue mich jetzt schon auf den Tag, an dem ich in meiner eigenen Praxis sitze, im Rücken eine Form von Tagesklinik für längere Aufenthalte. Wichtige Kontakte zu einsichtigen und guten Ärzten habe ich schon.

Mein Ziel wird ein hohes sein.

Mit meinem Organsystem - so mein Arzt, auch ein Heilsympathisant - werde ich 120 Jahre alt...

Das muss ich jetzt wohl auch werden ;-)))














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