Ground-Control to make Atoms...

Bestimmt kennen noch einige von euch dieses Lied von David Bowie. Aber wahrscheinlich doch eher in einem anderen Kontext.

Es geht um maximale Kontrolle - sprich 100%, bei einer maximalen Freiheit - sprich 100%.

Sicher fragt ihr euch, ob die Oppermann jetzt völlig übergeschnappt ist...nein, natürlich nicht und wenn es doch so wäre, würde sie es nicht zugeben.

Reiten....bedarf erst mal einer Klärung. Es dient nicht unserem Freizeitvergnügen. Wer dem Ganzen auf den Leim geht - diesem trügerischen Grinsen des unsichtbaren Dritten - wird ganz schnell eines Besseren belehrt. Spätestens dann, wenn das imaginäre Etwas die Reisleine das erste Mal zieht und unsere Traumvorstellung vom glücklichen Reiter statt näher in die Ferne rückt, wird uns bewusst, dass da etwas anders läuft, als gedacht.

Meistens, wenn nicht immer - liegt es an unserer eigenen Disziplin. 100% Leistung erfordert 100% Disziplin. Blöderweise gilt das auch für unseren Traum. Jeder Traum erfordert 100% Eigenleistung. So ein bisschen, funktioniert einfach nicht...

...große Lebensweisheit der großen weißen Frau....;-))

Zurück zum Reiten. Irgendwann hat es jeder begriffen. Wer es nicht begreift, rollt seine große Murmel vor sich her, wie Sisyphos - König von Korinth...mühsam, sein Leben lang, bis die "Murmel" fällt / Groschen.

Das war jetzt etwas arg philosophisch...hat aber Spaß gemacht.

Benötigen wir für unsere Ziele "Andere", spielt die Kommunikation eine ganz immense Rolle. Je klarer ich mich ausdrücken kann, desto besser kann mich der andere verstehen. Kommunikation ist in erster Linie "Verstehen" und leider auch "Disziplin" zugleich. Verstehe ich etwas anderes, weil Interpretationen möglich sind (der andere hat sich keine Mühe gegeben), landen wir auf einer ganz anderen Ebene, als gewünscht. Wir sind an der falschen Stelle abgebogen. Emotionen dienen dabei als Katapult. Wir sind dann nicht nur falsch abgebogen, sondern auch aus der Kurve geflogen. Es fehlt auf einmal zum Wollen, die Orientierung.....

Gehen wir zurück zum Reiten...nein...zur Disziplin....oder auch Selbstkontrolle/Eigenreflektion.

Was erwarten wir, wenn wir uns auf ein Pferd setzen?

...es möge doch bitte in dem von uns gewünschten Tempo, in die von uns gewünschte Richtung laufen. Das kann doch nicht so schwer sein......doch!!!

Die meisten Reitanfänger machen sich keine Gedanken, wo sie überhaupt hin wollen. In diesem Fall wird das Pferd die Richtung vorgeben.

Der Reitanfänger sitzt auf dem Pferd, wie auf einem Stuhl, wobei der Stuhl nur Mittel zum Zweck ist. Wir wollen es uns bequem machen, damit wir uns auf etwas ganz anders konzentrieren können.....FALLE!

Diese Gewohnheit übertragen wir auf das Pferd....Stuhl gleich Pferd....Mittel zum Zweck.

Kurzer Exkurs in die Welt der Chinesen. Vielleicht kennt jemand den "Gang der Nebelkrähe". Der Gang ist irritierend und extrem langsam. Er täuscht darüber hinaus, dass der "Geher" seine ganze Energie im Unterbauch - dem unteren Tantiem - sammelt, und somit in der Lage ist, diese Energie bei Bedarf freizusetzen....ich kann auch einfach vor mich hinlatschen, wenn keiner guckt, bis ich über das Kopfsteinpflaster stolpere.

Sitzen wir auf dem Pferd, ist die Sammlung der Energie im Unterbauch sehr wichtig, denn damit setzen wir unser Pferd in Bewegung. Je nachdem, wohin wir diese Energie senden, verändert das Pferd seine Richtung.

Ja, so einfach ist das, wenn man das Thema Disziplin beherrscht.

Beherrschen wir die Disziplin, beherrschen wir unser Pferd und haben den Kopf frei für die Feinheiten, die wir uns nun erlauben können...

Vor allen Dingen - und ganz besonders - gehen wir unserem Pferd nicht auf den Keks mit den Dingen, die wir eigentlich vielleicht doch nicht so ganz wollen :-)))

Nun sind wir ein ganzes Stück weiter....wenn wir es wirklich wollen.

Unser Pferd wird sich darauf konzentrieren, was wir wollen und zunächst einmal "Pi mal Daumen" eine Richtung im gewünschten Tempo anbieten.

Wer Golf spielt, weiß, dass man mit "Pi mal Daumen" keinen Ball im Loch versenkt. Auch der Reiter bekommt irgendwann das Gefühl, dass er zwar zu den 80% der reitenden Bevölkerung gehört, deren Pferd eben so das macht, was von ihm verlangt wird, aber dann geht es irgendwie nicht mehr weiter.

Hm, dann, ihr Lieben stellen wir fest, dass ein Fortschritt nur mit  weiteren Investitionen der Leistungsbereitschaft einher geht, die unsere Disziplinfähigkeit zum Zerreißen an ihre Grenzen bringt und unseren inneren Leidensdruck immens steigert.

Zum Trost aller,...weichen wir der Aufgabe aus, wird sie uns auf einer anderen Ebene - irgendwann - ganz fürchterlich mit ihrer massiven Präsenz erschrecken und uns zwingen.

Hierzu hätte ich jede Menge Beispiele....von einem möchte ich kurz erzählen:

Es handelt vom ehrgeizigen Reiter, der gerne Themen überspringt und dessen Pferd immer wieder erkrankt ;-)))

Also stellen wir uns dem Übel. Einen Weg zurück in die geliebte Windel und dem Schrei nach Futter gibt es nicht mehr...oder vielleicht doch...aber später!

Und auf den Dingen, mit denen wir uns ungern beschäftigen wollen, hält der große Manitu ganz geschickt seinen dicken Daumen drauf.

Mir ist klar, dass der Text nicht für alle verständlich ist, darum unterrichte ich in erster Linie Reiter, die die Bereitschaft haben wirklich den letzten Rest an Disziplin aus sich heraus zu wringen und dazu jemanden wie mich benötigen, damit sie nicht der Mut und die Leistungsbereitschaft verlässt, bis sie ihre 100% erreicht haben.












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Setz dich gerade hin

Diese Aussage kennt noch die Nachkriegsgeneration – also meine Eltern und enthält einen wichtigen Hinweis unseres Verhaltens gegenüber dem E...