Das Buch mit den vier Seiten

Nun habe ich noch etwas Zeit, bis mein Flieger geht und habe mir etwas zu meinem mysteriösen Buch überlegt, das ich schreiben würde, wenn ich es täte...Konjunktiv eben :-)))

Warum ich es nicht tu, liegt einfach daran, dass das Buch nur 4 Seiten hätte, wobei ich mich zu den letzten zwei Seiten wirklich zwingen müsste.

Der Inhalt bestünde nur aus dem richtigen Reiten. Was machen meine Hände, meine Beine, mein Gewicht....fertig!!!

Die Kommunikation gerät deswegen so durcheinander, nicht, weil der Reiter zu wenig macht, sondern weil er zu viel macht und auch zu viel und zu schnell will zum falschen Zeitpunkt. Das ist in erster Linie das Problem, was das "Reiten lernen" so mühselig macht. Werden wir älter, fehlen uns schon ein paar Zellen, die wir im Fall der gesamten Koordination dringend bräuchten.

Manche haben wiederum zu viele Zellen...zu viele Gehirnzellen oder auch zu viele Körperzellen, alles eine Art von Ungleichgewicht.

Warum dauert es so lange, bis wir es können und warum dauert das "Westernreiten lernen" doppelt so lang, wie anderes reiten?

Zu Letzterem...weil wir uns verspannen zu den falschen Momenten und unsere Körpersprache der eines Brettes gleicht. Haben wir es dann endlich geschafft, gleichmäßig und entspannt zu atmen, kommt es zu den Übergängen und wir müssen plötzlich eine gewollte, kurzfristige Spannung aufbauen.

Ich vergleiche den Reiter und sein Pferd immer gerne mit Pfeil und Bogen...Spannung wird aufgebaut und dann wieder losgelassen....atmen nicht vergessen....

Menschen, die in ihrem Leben nicht die Mitte gefunden haben, tun sich ganz schwer mit der Reiterei, ihnen mangelt es an innerem Gleichgewicht, welches sie wie ein inneres Pendel austarieren könnten und dabei ein äußeres Gleichgewicht entstehen würde.

Dieses Gleichgewicht ist Voraussetzung, dass die Reiterei überhaupt funktionieren kann.

Das nächste Thema ist das Verstehen des Pferdes. Wir interpretieren viel zu viel in die Reaktionen der Pferde hinein...der hat keinen Bock mehr....wenn ich das durchlasse, tanzt er mir auf der Nase herum...auf Ewig!!!!

Vielleicht sind wir doch die Nachtragenden. Ein Pferd hat bis zum nächsten Mal vergessen, warum wir uns so abgemüht haben. Wir arbeiten bei einem Pferd immer gegen seine Natur. Eigentlich will es nur besinnlich fressen - 16 Stunden am Tag, 12x am Tag abäppeln, ein Schläfchen halten und wenn es etwas Interessantes zum Glotzen gibt - neugierig den Hals strecken.

Vom Pferd kann man ein Leben lang etwas lernen.

Die Technik, wie ich ein Pferd dazu bringe, das zu tun, was ich will, ist in soviel Sätzen erklärt, wie es Hilfen gibt.

Vielleicht liegt die Schönheit des "Älter werdens" darin, dass man sich und anderen nichts mehr beweisen muss.

Hat man das geschafft, ist man dem Pferd näher als man denkt....;-)))

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